So wirklich tauschen wollte keiner mit den Spielern und Verantwortlichen beider Mannschaften am vergangenen Sonntag – über 30 Grad, brütende Hitze und eine Partie auf einem „Plastikfeld“ machten die Bedingungen für beide Seiten wahrlich nicht zum Vergnügen. Entsprechend wichtig wäre es gewesen, die Partie früh in die richtige Bahnen zu lenken, was die Mannschaft von Head Coach Helmut Petschl auch verinnerlicht hatte – zumindest im ersten Quarter: „Es ist nie einfach bei solchem Wetter zu spielen, noch dazu auf Kunstrasen. Wir haben super begonnen, offensiv wie defensiv und schienen alles im Griff zu haben mit unseren schnellen Touchdowns. Dann haben wir aber wieder mal den Faden verloren und ehe wir uns versahen, sah es ganz düster aus, auch weil Rosenheim humorlos unsere Fehler ausgenützt hat!“, so Petschl.
Es schien eine Kopie der Vorwoche zu werden – bärenstark angefangen, dann genau so stark nachgelassen, die Rebels, die ihrerseits eine eigentlich gute Saison spielen, in den entscheidenen Momenten jedoch dann ihre Partien noch aus der Hand gaben, spielten ihren Stiefel souverän runter und konnten nach der frühen 00:14-Führung der Spinnen die Partie nicht nur drehen, sondern marschierten zum Pausenpfiff auf sage und schreibe 27:14 davon und stellten alle Weichen deutlich auf Sieg. Ein No-Go für den Head Coach, der sich in der Pause dann seine Mannschaft gepackt hat: „Ich habe den Jungs an der Ehre gepackt und sie hart ins Gericht genommen – wir haben vor allem im zweiten Viertel jeglichen Kampf und Leidenschaft vermissen lassen und genau darauf kommt es an, wenn es taktisch und sportlich nicht so läuft, wie man es vielleicht wünscht. Dann macht man vielleicht das Extra-Yard durch mehr Willen. Die Antwort der Mannschaft war dann schlicht sensationell!“, so Petschl.
In der Tat brachte in der zweiten Hälfte die Offensive der Rebels nichts mehr auf das Feld, die Defensive ließ keinen einzigen Punkt mehr zu und brachte so die Offensive immer wieder in tolle Feldpositionen, die man im dritten Viertel auch mit zwei Touchdowns zur 27:28-Führung aus Sicht der Hausherren auszunutzen wusste. Dass es aber dennoch lange Zeit spannend blieb, lag vor allem daran, dass die Offensive insgesamt dreimal in der Redzone daran scheiterte, weitere Punkte zu machen, erst kurz vor Schluss gelang dann der erleichternde Endstand von 27:35. Revanche geglückt und durch die zeitgleiche Niederlage der Capricorns hat sich auch den zweiten Platz zurückgeholt.
Für die 2. Mannschaft geht es jetzt Schlag auf Schlag weiter, die restlichen beiden Partien folgen jetzt nacheinander, beginnend mit einer schweren Auswärtspartie bei den Erding Bulls: „Die Erdinger sahen wie der sichere Letztplatzierte aus in unserer Gruppe, haben zum Auftakt drei Spiele in Folge verloren und dabei auch empfindliche Klatschen hinnehmen müssen. Seither haben sie jedoch drei von vier Spielen gewonnen, u.a. ein 30:00-Heimsieg gegen die Zweite der Kirchdorf Wildcats und vor allem ein Sieg in Bad Tölz am vergangenen Wochenende, der so nicht zu erwarten war. Wenn auch nur mit einem Punkt Unterschied, aber Sieg ist Sieg. Wir sind also gewarnt vor den Bulls, denn die Offensive war in unserem ersten Aufeinandertreffen schon stark, die Mannschaft scheint jetzt immer besser zusammengefunden zu haben!“, so Petschl.
Es könnte sich ein Schmankerl anbahnen im Erdinger SC-Stadion am kommenden Sonntag – die Offensiv-Reihen beider Mannschaften stehen in den Top-8 der gesamten Bayernliga, die beiden Defensiv-Reihen sind auf Platz 17 und 18 der insgesamt 18 Bayernliga-Teams und bereits im Hinspiel erzielten beide zusammen 80 Punkte. Für die Spiders ist das Ziel klar – zwei Siege zum Abschluss würden auf jeden Fall Platz zwei bedeuten und somit eine hervorragende erste Saison in der Bayernliga!
