Bereits eine Woche nach dem erfolgreichen Saisonauftakt im „Süd-Klassiker“ gegen Ravensburg steht ein erster richtig deftiger Härtetest an – man muss zum Vorjahreshalbfinalisten nach Hildesheim, der niemand Geringeren als Schwäbisch Hall im eigenen Stadion im Viertelfinale besiegen konnte. Im sich diese Art der Größenordnung vorstellen zu können, muss man sehr weit in den Geschichtsbüchern zurückblättern – das letzte Viertelfinale verloren die Unicorns im September 2013, damals auch auf heimischen Boden. Um das Ganze in Perspektive zu stellen, wie weit weg das alles ist – die Spiders spielten in der Regionalliga Süd und von den damaligen 8 Teams in der GFL Süd, spielen heute nur noch 3.
Es war eine Schockwelle, die durch Football-Deutschland ging, denn ebenso erstmals seit 2013 schaffte es kein Team der Süd-Staffel ins Halbfinale, da die Spiders bekanntlich in Dresden unterlagen, Ravensburg in ihrem Heimspiel gegen Braunschweig kein Land sahen und Kempten zum zweiten Mal gegen Potsdam pulverisiert wurde.
Das zur Vorgeschichte – die Invaders haben im Winter deutlich gemacht, dass man dort auch wieder zurück will, die Coaching Staff wurde nach dem Weggang des Head Coaches mit dem Offensive Line Coach der Nationalmannschaft besetzt, dahinter stehen insgesamt 3 US-Amerikaner plus deutsche Coaching Staff, die für viel Tiefe und vor allem Erfahrung steht, gepaart mit einem großen Corps an internationalen Spielern – sogar der Kicker ist ein Import – darf man eine harte und körperlich geführte Partie erwarten: „Wir wissen, dass Hildesheim deutlich größer und tiefer besetzt ist, als z.B. Ravensburg und am Ende auch wir. Vor allem das Defense Backfield besteht gefühlt aus „Riesen“, entsprechend arbeiten wir diese Woche und haben den Gameplan vorbereitet. Dazu kommt die große Fülle an internationalen Spielern, die dem ganzen Team einfach viel Erfahrung bietet. Aber wir haben v.a. aus der Partie gegen Ravensburg unsere Schlüsse gezogen, dass wir in erster Linie auf uns schauen sollten, dann kommt der Erfolg auf dem Feld!“, so Head Cody Kent.
So „amüsant“ es im ersten Absatz klingen mag, dass der Kicker ein europäischer Import ist, so hat gerade das Heimspiel die Wichtigkeit der Special Teams unterstrichen: „Wir haben Ravensburg große Probleme bereitet bei den Returns, egal ob Punt oder Kickoff. Das hat auch dafür gesorgt, dass sie die Bälle weg von uns gekickt haben oder gleich ins Aus. Wir haben durch Returns und diese Taktik sehr viel gute Feldposition, die uns auch Punkte gebracht hat. Das wird auch Hildesheim gesehen haben, auch unsere Probleme. An denen haben wir viel und konzentriert gearbeitet!“, so Kent.
Das diese Aufgabe eine andere Herausforderung ist, weiß man einzuschätzen bei den Spiders – die Invaders sind nach dem gescheiterten Versuch sich in die ELF einzukaufen zügig aus der GFL2 zurück ins Oberhaus gekommen und haben mit ihrem Kader sofort oben mitgespielt, noch dazu ist mit Nelson Hughes ein Quarterback verantwortlich, der Liga und Team sehr gut kennt, weil er entsprechend seit vielen Jahren dabei ist, was allein in Summe schon bedeutet, dass die Spiders einen schweren Gegner vor der Brust haben.
Noch dazu – die Invaders haben nach einer grundsätzlich soliden Partie am ersten Spieltag eine ziemlich heftige Niederlage kassiert zu Hause, wenngleich der Gegner mit Dresden keine Laufkundschaft war. Alles zusammen sieht Coach Kent die Invaders unter Zugzwang, was zweifelsohne auch ein Vorteil sein kann für die Spiders: „Sie haben sicherlich Einiges zu beweisen, so eine Klatsche zum Auftakt ist ein heftiger Dämpfer, wenngleich die Stats gar nicht so gegen ihr Spiel sprechen würde, aber am Ende zählt das Ergebnis. Wenn wir sie früh ärgern und ihr Spiel nicht zulassen, liegen die Trümpfe auf jeden Fall in unserer Hand!“.
Überhaupt wäre es Zeit – einen Sieg IM Norden gab es für Straubing noch nicht, also ein perfekter Zeitpunkt, um diesen am Samstag zu „klauen“ und den Gegner in der Süd-Staffel direkt zu zeigen, wo es langgeht.
Kick-Off ist am Samstag, 17.05. um 16 Uhr in Hildesheim.