Punktmuster

Kampf um den Klassenerhalt bekommt Endspiel in der finalen Gameweek

Heimsieg der Mercenaries gegen Ravensburg sorgt für Showdown in der bayerischen Landeshauptstadt

„Das Beispiel Marburg Mercenaries zeigt, dass eine Football-Saison erst dann vorbei ist, wenn alle Spiele gespielt sind, das gab es in den vergangenen Jahren schön des Öfteren, dass Teams scheinbar mausetot am Tabellenende liegen, doch ruhig, konsequent und zielführend weiterarbeiten, um dann am Ende hinaus noch die nötigen Punkte zu sammeln, um den Verbleib in der GFL zu sichern bzw. sich in die entsprechende Ausgangsposition zu bringen!“, so Spiders-Kapitän Max Andorfer.

Das GFL-Urgestein aus Marburg schien der sichere Absteiger aus der Erima GFL zu sein, zwar wurde man nicht aus dem Stadion „geschossen“, aber zählbar blieb am Ende nichts stehen, während sie den ersten direkten Vergleich gegen München verloren und auch die direkten Konkurrenten fleißig Punkte sammelten. Aber so wirklich absetzen konnte sich auch keiner, somit war klar, sollte doch ein Sieg gelingen, würde es den Abstiegskampf ordentlich durcheinander würfeln. Und ausgerechnet gegen ein Play-Off-Team, die Ingolstadt Dukes, gelang der so wichtige erste Saisonsieg, endlich konnte man ein enges Spiel für sich entscheiden.

In der Folge gab es zwar zwei heftige Niederlagen gegen Saarbrücken und Kempten, der finale Durchbruch gelang jetzt am Sonntag – Heimsieg gegen die Ravensburg Razorbacks, souverän und in der Höhe verdient, sicherte man sich nicht nur die nächsten beiden Punkte, sondern holte sich auch den direkten Vergleich mit dem Oberschwaben. Diese Konstellation bedeutet vor allem für die Spiders – Klassenerhalt gesichert! Am 09.09 müssen die Razorbacks nun nach München, im Dantestadion entscheidet sich dann, wer sich aus eigener Kraft rettet und wer entweder feststeht als Schlusslicht oder noch Schützenhilfe der Spiders braucht, das macht die Sache umso würziger.

Aktuelle Konstellation ist simpel – der Sieger der Partie Razorbacks vs. Cowboys hat sich den Klassenerhalt gesichert, ein direkter Vergleich ist hier irrelevant, denn beide Teams haben jeweils vier Punkte auf dem Konto. Gewinnen die Cowboys, müssen die Ravensburg Razorbacks in die Relegation, denn sie haben dann den direkten Vergleich gegen Marburg verloren. Gewinnen die Razorbacks, muss Marburg unter allen Umständen gegen die Spiders siegen, sonst wären sie wieder Letzter, da sie den direkten Vergleich gegen die Cowboys verloren haben, denn deren beide Siege waren gegen Marburg. Vor allem die Konstellation der Spielansetzungen bringt enorm viel Brisanz, da das Spiel der Spiders in Marburg am Sonntag stattfindet, Cowboys vs. Razorbacks am Samstag.

Der Serienmeister ist zurück am Gipfel – Schwäbisch Hall vor 12. Südmeisterschaft in Folge

Seit 2009 gab es nur zwei Meister in der GFL Süd, neben Hall waren das ausgerechnet die Marburg Mercenaries, die 2010 im Süden den Titel holen konnten und in der Folge erst im Halbfinale an den Berlin Adlern scheiterten. Ansonsten blieb es immer grün am Gipfel – und die Chancen stehen gut, dass das auch 2023 so bleiben wird. Nach einem der „schlechtesten“ Auftaktspiele der Unicorns seit Jahren, erstmals seit 2014 verlor man überhaupt zwei Spiele in der Regular Season, hat man sich schnell wieder gefangen und marschierte seitdem unaufhaltsam zurück an die Spitze, obgleich sie auf einen Ausrutscher der Comets hoffen mussten, damit sie die Tabellenführung wieder erklimmen konnten. Der kam nun bekanntlich am 19.08. in Straubing und eine Woche später folgte der nächste Tiefschlag – ein 14:42 in Braunschweig sorgte endgültig dafür, dass die Comets sich auf Platz 2 einfinden mussten. Und wäre das Ganze nicht schon bitter genug, darf man sich nun bei den Ingolstadt Dukes absolut keinen Ausrutscher mehr erlauben, denn sollten die Comets auch das dritte Spiel in Folge verlieren und Saarbrücken zeitgleich ihr Restprogramm siegreich gestalten, wäre man sogar nur auf Platz 3 und hätte den schier sicheren Heimvorteil auf der Zielgerade noch hergeschenkt. Doch auch Saarbrücken muss ihr Restprogramm noch gewinnen, es geht nach Straubing und gegen Schwäbisch Hall.

Während in der Vorwoche noch in der Schwebe, sind zumindest die vier Play-Off-Teilnehmer bereits fix. Die Ingolstadt Dukes holten sich mit einer starken Leistung gegen die Kiel Baltic Hurricanes den 5. Saisonsieg und sind nun nicht mehr von Platz 4 zu verdrängen. Mehr wird es aber auch nicht werden – zwar könnten die Dukes noch punktgleich werden mit den Saarland Hurricanes (sollten diese ihre beiden abschließenden Partien verlieren), aber der direkte Vergleich ging an die Saarländer.

Vorentscheidung in der Nord-Gruppe

Das vergangene Wochenende hat auch in der GFL Nord einige Vorentscheidungen gebracht – im absoluten Spitzenspiel, nicht wenige Experten sprachen von einer „Generalprobe“ des GFL Bowls im Oktober, wurden die Fans ein Stück weit enttäuscht, denn die Dresden Monarchs schienen nicht bereit gewesen zu sein, vor 2.400 Zuschauern im heimischen Stadion, dieses Duell zu bestreiten. Zur Pause stand es bereits 21:37 für die Potsdam Royals, in der zweiten Hälfte ließ der Nord-Meister des Vorjahres keine weiteren Punkte zu und beendete das „Spitzenspiel“ mit 21:57. Ein Statement, dass doch überrascht, nachdem Dresden das Hinspiel 59:45 gewann. Beide Teams müssen nun noch gegen die Berlin Adler antreten und sonst jeweils gegen den Letzten & Vorletzten der GFL Nord. Da die Adler noch sehr gute Play-Off Chancen haben, wird das sicherlich kein Selbstläufer, aber die Souveränität der Royals in Dresden war beeindruckend.

Noch Schlimmer für Dresden – ein Ausrutscher ist absolut verboten, denn bei einer weiteren Niederlage könnten die New Yorker Lions der lachende Dritte sein, denn man ist nun punktgleich, hat aber den direkten Vergleich gegen den Rekordmeister gewonnen, daher hat man aktuell noch Heimvorteil. Die Lions sind hier in einer komfortablen Lage, denn sie können weder aus den Play-Offs rutschen, noch auf Platz 4.

Der vierte Platz bleibt noch spannend & macht die Bundeshauptstadt unter sich aus – die Rebels stehen aktuell auf Platz 4, haben etwas überraschend deutlich am Wochenende in Saarbrücken verloren, die Adler holten sich einen wichtigen Sieg gegen Paderborn. Die Adler brauchen noch zwei Siege, da man den direkten Vergleich gegen die Rebels verlor, allerdings ist die Aufgabe undankbar – man spielt gegen die Royals und Monarchs. Es wirkt unmöglich, aber der Football in der GFL in der Saison 2023 hat schon verrücktere Ausgänge erlebt.