Punktmuster

Final Week Of Regular Season Football

Letzter Spieltag der GFL entscheidet das Schicksal einiger Teams im Süden der Republik

Man muss sich schon kneifen – am 20.05 begann die GFL Saison, die für die Spiders das verflixte zweite Jahr darstellen sollte. Frühe Probleme Kader, Verletzungsausfälle, persönliche Ausfälle, gefühlt glich keine Aufstellung der einen Woche, der darauffolgenden Woche. Fast exakt drei Monate nach dem Saisonauftakt konnte dann das Abstiegsgespenst vom Peterswöhrd vertrieben werden – der Heimsieg gegen die Allgäu Comets am 19.08. sicherte den Klassenerhalt, da man bis dato alle Gegner aus der unteren Tabellenhälfte (München und Ravensburg) besiegen konnte. Da Ravensburg dann in Marburg nicht nur das Spiel, sondern auch den direkten Vergleich verlor, waren auch keine Rechenspiele nicht mehr notwendig. Natürlich ist man traurig, dass es im Jahr 2023 keine Play-Offs gibt, aber es hätte noch viel schlimmere Spiele geben können, eine Relegation um den Abstieg in die GFL2: „Wir hatten ja im Grunde seit 2015 nur Erfolg, zwei Meisterschaften und eine Vizemeisterschaft in der Regionalliga, zweimal Dritter in der GFL2, gefolgt von der Meisterschaft in der GFL2. Das Ganze gipfelte dann mit dem vierten Platz im ersten Jahr GFL und den Play-Offs. Da wirkt so eine Saison mit einem Loosing Record – erstmals seit 2010 in der Bayernliga – natürlich als Misserfolg. Aber wir sehen das grundsätzlich nicht so, wir mussten früh feststellen, dass wir uns nicht nach oben orientieren können, sondern arbeiten müssen, dem Tabellenkeller fern zu bleiben. Das war auch mental eine Herausforderung. Aber die Mannschaft hat das super gelöst und als Einheit diesen Klassenerhalt gesichert!“, so Kapitän Max Andorfer.

Das man so lange Zittern musste, lag auch oftmals an großem Pech – es gab genug Spiele in der abgelaufenen Saison, die man hätte gewinnen können, hätte man nur in entscheidenden Momenten nicht die Fehler gemacht, die die Gegner dann auszunutzen wussten. In Schwäbisch Hall steht man bei 7:21 an der Haller Goalline mit zwei Versuchen zum Touchdown, ein Ballverlust beendete alle Träume. In Saarbrücken geht man auf Sieg, verpasst die 2-Point-Conversion und verliert die Partie um einen Punkt. Nur um zwei Beispiele zu nennen. Was das emotional mit der Mannschaft gemacht hat, entlud sich dann gegen die Allgäu Comets, als endlich der zweite Heimsieg gefeiert werden konnte. Vor allem die Heimspiele waren alles in allem enttäuschend und haben auch in der Mannschaft Spuren hinterlassen: „Ausgenommen unserer beiden Heimsiege, haben wir teils unsere schwächsten Spiele in der Saison zu Hause abgeliefert, haben insgesamt in den vier Partien „nur“ 48 Punkte gemacht, während wir 167 Punkte kassiert haben. Das war oftmals schon hart und teilweise hatten wir das Gefühl, wie gelähmt zu agieren. Wir fanden einfach nicht zu unserer gewohnten Heimstärke und das hat uns natürlich auch viel gekostet und steht auch auf unseren Zetteln, was wir aufarbeiten wollten für den Herbst!“, so Andorfer.

Am Ende bleibt jedoch festzustellen – die Fans haben immer zu ihrer Mannschaft gehalten und waren ein wichtiger Bestandteil dessen, warum es z.B. gegen Kempten zum Sieg gereicht hat. Auch gegen Saarbrücken blieben die Fans bis zum Schluss und alle Tiefschläge haben am Ende das große Ziel erreicht – Klassenerhalt und GFL Football in 2024. Da aber – im Gegensatz zur GFL Nord – ein Team den Gang in die Relegation antreten muss, wird die rote Laterne am kommenden Wochenende vergeben.

Die Spielplaner der GFL dürften sich schon mehrfach auf die Schulter geklopft haben in den vergangenen beiden Wochen, denn man hat in den Planungen den GFL-Fans das Abstiegs-Endspiel der Superlative geliefert – Munich Cowboys vs. Ravensburg Razorbacks. Wir rufen es euch nochmals in Erinnerung – der Sieger dieser Partie springt von der Schippe und spielt auch in der Saison 2024 in der GFL. Verlieren die Cowboys, müssen sie auf einen Sieg der Spiders hoffen, um die allerletzte Chance zu bekommen, der Relegation zu entkommen, dadurch würde Marburg wieder auf den letzten Platz rutschen, bei einer Niederlage gegen die Spiders. Verlieren die Razorbacks ist das Klassement gesetzt, die Oberschwaben müssten in die Relegation. Und da wird’s pikant – es wäre ein Rematch des Jahres 2019, nur in umgekehrter Reihenfolge. Damals waren die Wildcats Tabellenletzter der GFL, während die Razorbacks als Meister der GFL2 antraten und den Abstieg der Niederbayern besiegelten. Diese könnten also Revanche nehmen.

In den Top-4 könnte es sich nochmals durcheinander wirbeln, denn im Gegensatz zu den vielen Jahren zuvor, steht der Südmeister noch nicht fest und auch die direkten Play-Off-Platzierungen noch nicht. Die Allgäu Comets müssen dringend den Abwärtstrend stoppen, denn eine dritte Niederlage in Folge könnte, bei Sieg der Saarländer, bedeuten, dass man das Heimrecht in den Play-Offs verliert und man entweder in Dresden oder in Braunschweig antreten müsste. Gleichzeitig müssen die Saarländer ihre Partie gegen Schwäbisch Hall erstmal gewinnen, außerdem brauchen sie 17 Punkte mehr, um den großen Sprung nach oben zu schaffen. Der Viertplatzierte dagegen steht schon fest und kann die Partie gegen Kempten schon mal als Trainingsspiel gegen den Nord-Meister aus Potsdam nutzen.

Eine spannende und aufregende Regular Season der GFL geht zu Ende – für die Spiders endete am Sonntagabend nun die zweite GFL-Saison der Vereinsgeschichte mit dem Wissen, es wird 2024 auch eine dritte Spielzeit geben.