Gründungszeit
1984-1993
Der AFC Straubing Spiders e.V. wurde 1984 gegründet und der Anfang bzw. die Etablierung gestaltete sich zunächst sehr schwer. 1986 gelang der erste große Triumph, als man in die Regionalliga aufstieg. Obwohl sich die Spiders damit im bayerischen Football einen Namen gemacht hatten, war die Resonanz in Straubing noch eher gering. Zu groß war das Regelwirrwarr, welches viele Interessenten zunächst abschreckte. Dennoch fanden sich immer wieder Experten im FTSV – Stadion ein, um guten American Football sehen zu können. Bereits nach nur einer Saison in der Regionalliga Süd schafften die Spiders sensationell den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Ein großer Erfolg, der auch in Straubing selbst für ein großes Aufsehen sorgte, war man zu dieser Zeit die höchstklassigste Sportmannschaft im Straubinger Raum. Bis ins Jahr 1992, als eine Ligenreform stattfand und anschließend in Süd/Nord – Gruppen gespielt wurde, konnten sich die Spiders in der 2. Liga halten, mussten anschließend aber nach einer negativen Saison, leider den Abstieg hinnehmen, bei dem man bis in die Landesliga Nord absteigen musste.
Doch auch das sollte auch nur eine Saison dauern, denn mit einem grandiosen Abschlussspiel gegen die damaligen Bamberg Bears schafften die Spiders noch den Aufstieg in die Bayernliga – Ost. Die Saison 1993 war insofern auch ein großes Highlight, weil man zum Abschluss noch ein Spiel gegen den russischen Meister Charkow Atlantic spielen konnte. Dort war man allerdings chancenlos – kein Wunder, waren die russischen Gäste auch alle Berufs – und Profisportler.
Die Spiders ab Mitte der 90iger
1994-2004
Nachdem man direkt in die Bayernliga Ost zur Saison 1995 aufsteigen konnte, brauchte es erst seine Zeit, bis sich die Spiders wieder etablieren konnten. 1998 war es dann soweit, die Spiders stiegen ungeschlagen in die Regionalliga-Süd auf und nahmen anschließend das klare Ziel, Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga, in Angriff. Und gleich im ersten Anlauf, erreichte man wiederum dieses Ziel sehr eindrucksvoll und ungeschlagen, man spielte fortan 4 Saisons in der 2.Bundesliga, bis im Jahre 2003 wieder zurück in die Regionalliga-Süd ging. Nach mehreren Höhen und Tiefen kam es dann 2005 zum Super Gau – die Mannschaft viel komplett auseinander und musste sich für den Spielbetrieb abmelden. Ausgerechnet im 20. Jahr nach der Gründung, stand der Football-Dino vor dem Abgrund.
Wiederaufbau & Rock“N“Roll
2006 – 2014
Durch den enormen Einsatz verbliebener Vereinsmitglieder gelang für die Saison 2006 der mühsame Neubeginn in der Aufbauliga. Doch diese Neustrukturierung brachte auch sein Gutes, sofort konnte man mit neuem Elan Meister werden und in die bayerische Verbandsliga aufsteigen. Mit harter Arbeit und Widerstandswillen stiegen die Straubing Spiders zur Saison 2008 wieder in die höchste bayerische Football Liga auf, während dieser Zeit bestritten die Straubing Spiders einige Spiele um die sprotliche Existenz, dabei bleibt wohl das Big Game und der Sieg 2009 gegen Kümmersbruck in fester Erinnerung.
Nach einer durchwachsenen Sasion 2010 und einer notwendigen sowie folgenden Neu-Justierung des gesamten Vereins, inklusive neuer Vorstandsbesetzung, konnten sich die Straubing Spiders den verdienten Erfolg abholen und seit 2012 wieder der Regionalliga-Süd ihren Stempel aufdrücken.
Die folgende Saison war dann eine absolute Sahne Saison der Spiders als man sich beeindruckend den Meister Titel der Regionallige Süd 2013 sicherte und trotzdem die bewusste Grundlagenschaffung dem Aufstieg in die 2. Bundesliga auf Grund struktureller Risiken bewusst vorzog. Auch die hervorragende Jugendarbeit trug erste Früchte, so konnten die Straubing Spiders Juniors zusammen mit den SRS Seniors das Double perfekt machen. In 8 Spielen konnten die Juniors nicht besiegt werden und legten mit Siegen wie einem 69:00 gegen den Landsberg X-PRESS tolle Shows auf den Rasen. In der Saison 2014 konnte man an die erfolgreiche Vorsaison nicht anknüpfen – man spielte im gesicherten Mittelfeld mit, hatte aber am Ende keine Chance, auf die oberen Plätze, die Mannschaften aus München und Ingolstadt waren einfach zu stark, man kam die gesamte Saison nicht in Tritt. Am Ende musste man sich sogar nur mit Platz 4 begnügen, da auch der „ewige“ Rivale aus Fürstenfeldbruck noch vorbeizog.
Angriff auf die GFL2
2015-2017
Zur Saison 2015 folgte ein weiterer Umbruch, diesmal vor allem im sportlichen Bereich. Mit Oliver Helml wurde früh ein neuer Head Coach gefunden, der bereits viele Jahre als Spieler, Coach und Berater des Vorstandes, im Verein verbracht hat. Er holte sich James Miller zur Seite als Offense Coordinator, der bereits viele Jahre vor allem in Nord-Bayern viele Mannschaften führte. Die Mannschaft fand sich neu zusammen, bestand fast zur Hälfte aus Rookies und Neueinsteigern, entsprechend niedrig war die Erwartungshaltung, obgleich mit Sam Stratton erstmals ein Division-1 Quarterback geholt werden konnte.
Doch diese Mannschaft war von Beginn etwas Besonderes – ein Haufen, der sich von Beginn an zusammenfand, auch Rückschläge wegsteckte und nicht mehr aus dem höchsten Gang zurückschalten konnte und wollte. Nachdem man 2 von 3 Partien zum Auftakt verlor, war es ein Rekordspiel gegen den Landsberg X-Press (73:70), der den Weg ebnete für den Rest der Saison. Man gab keine Punkte mehr ab, fügte den Neu-Ulm Spartans die erste Niederlage der Vereinsgeschichte zu (zuvor drei Jahre ungeschlagen von der Aufbauliga in die Regionalliga) und sicherte sich ohne den verletzten Quarterback Sam Stratton die Meisterschaft am letzten Spieltag. Für die Aufstiegsspiele zur GFL2 meldete man sich jedoch erneut nicht an, zu dünn war der Kader am Ende der Saison.
Im Jahr 2016 startete man faktisch genauso holprig in die Saison wie im Vorjahr, 2 der 3 ersten Partien wurden verloren, dennoch wirkte die Mannschaft nicht so gefestigt wie im Vorjahr, was sich dann auch zeigte bei der 7:42-Auswärtsniederlage gegen den Meister aus Fürstenfeldbruck. Durch drei eindrucksvolle Spiele zum Ende der Saison – Siege gegen die direkten Konkurrenten aus Neu-Ulm und Landsberg, sicherte man sich die Vizemeisterschaft und die Berechtigung zu den Aufstiegsspielen um die GFL2, welche jedoch einer Offenbarung glichen – die Mannschaft, gebeutelt von den Strapazen der letzten Wochen, konnte den Albershausen Crusaders nichts entgegensetzen, die Mannen aus Schwaben waren den Spiders in allen Belangen überlegen, nach den zwei Duellen stand es 109:14 für Albershausen. Zwei rabenschwarze Spiele für Straubing, aber sportliche Leitung und Vorstand zogen die richtigen Schlüsse.
Roland Ertl wurde als Head Coach verpflichtet, Oliver Helm übernahm das Amt des Defense Coordinators und dazu kamen einige hervorragende Neuverpflichtungen, die den Kader vor allem in der Tiefe besser machten. Dazu wurde mit Mark Wright ein absoluter Ausnahme-Quarterback an die Donau gelotst, der zusammen mit seiner Offense wahre Feuerwerke zelebrierte – am Ende erzielte die Offensive 55 Punkte pro Spiel und errang souverän die Meisterschaft – zum Vergleich, die zweitbeste Offensive hatte einen Schnitt von 44 Punkten.
Mit der dritten Regionalliga-Meisterschaft in 5 Jahren hatte man erneut das Recht auf die Relegation zur GFL2 & diesmal ließ man sich die Butter nicht vom Brot nehmen – 102:14 stand es für die Spiders und der erste Aufstieg in die 2. Bundesliga seit über 10 Jahren war perfekt.
Furiose GFL2-Jahre, COVID & die Perfect Season
2018-2021
Nach dem Aufstieg in die GFL2 folgte natürlich erst die richtige Arbeit – Roland Ertl und Oliver Helml teilten dem Verein mit, aus beruflichen und privaten Gründen nicht zur Verfügung zu stehen für die Saison 2018. So musste erneut eine Umstellung her. Diese konnte jedoch intern gelöst werden – mit Martin Dragan wurde ein Spiders-Urgestein als Head Coach und Offense Coordinator installiert, ihm zur Seite standen Nadine Nurasyid und Tom Gmeiner, die eine defensive Doppelspitze bildeten. Der Auftakt zur neuen Saison war erwartet schwer, trotz zweier Niederlagen gegen Ravensburg und Wiesbaden zeigte sich jedoch, dass diese Mannschaft zurecht in der GFL2 steht.
In Woche drei dann der Befreiungsschlag – der 6:34-Auswärtssieg in Montabaur war der Auftakt für vier Siege in Folge, u.a. gegen den GFL-Absteiger aus Saarbrücken und der Feststellung, dass man mit dem Abstieg definitiv nichts zu tun haben würde. Zwar gab es in Saarbrücken und Wiesbaden noch zwei knappe Niederlagen, mit drei Siegen zum Abschluss gegen Absteiger Albershausen, Gießen & vor allem dem Meister Ravensburg, beendete man eine überragende erste GFL2-Saison auf dem dritten Platz, am Ende nur 3 Punkte hinter den Oberschwaben, die ihrerseits in der Relegation deutlich am Aufstieg scheiterten.
Die Ziele für die Saison 2019 waren dann hochgesteckt – der Kader wurde tief aufgefüllt, auf allen Positionen konnte GFL und GFL2-Erfahrung geholt werden. Einem souveränen Auftakt bei Schneeregen in Gießen folgte die Ernüchterung zu Hause gegen Ravensburg mit der ersten Saisonniederlage und irgendwo auch der Blick auf die Saison – am Ende sollte es einfach nicht ganz reichen, denn es war der letzte Spielzug, der die Partie verlor. Eine Woche später gewann man zwar das Rückspiel in Ravensburg, direkt danach setzte es jedoch die nächste Niederlage, diesmal bei den Saarland Hurricanes. Wäre das noch nicht bitter genug, verlor man dann gegen den Regio-Aufsteiger Darmstadt Diamonds mit einer katastrophalen Leistung mit 19:27 und verspielte somit jegliche Chancen auf den Aufstieg in die GFL. Die Mannschaft jedoch reagierte großartig – nach diesen drei Niederlagen in Folge gab man keine Punkte mehr ab, gewann sieben Partien in Folge und sicherte sich damit erneut den dritten Platz, es fehlten diesmal nur zwei Punkte auf den Platz zur Relegation für die GFL. Die Razorbacks schafften den Aufstieg diesmal, mit zwei Siegen gegen die Kirchdorf Wildcats sollten in der GFL2 niederbayerische Derbys folgen.
Das Jahr 2020 war für den Straubinger Football richtungsweisend – durch die Absage der Saison im April gingen bereits die Planungen für eine Saison 2021 los. Mit Max Macek wurde ein neuer Head Coach verpflichtet der neue Strukturen & Ideen in den Spiders-Football brachte. Während der Football in Bayern brach lag, agierten die Spiders den kompletten Sommer, arbeiteten am Playbook, am körperlichen wie mentalen Training. Nach dem erneuten Lockdown griff man im Frühjahr 2021 wieder an, profitierte dabei von der „Profi-Regelung“, dass Vereine aus Bundesliga 1 und Bundesliga 2 trainieren durften unter Auflage, wie PCR-Tests und Maskenpflicht in Räumen und Bussen. Gestärkt aus dem Sommer 2020 musste die Mannschaft keine neuen Playbooks lernen, sondern agierte auch mit den Spielern so weiter, wie man es begann. Entsprechend souverän marschierte man durch die Süd-Gruppe der GFL2, nachdem man auch bei den Kirchdorf Wildcats den ersten Vergleich gewann, sollte den Spinnen nichts mehr im Wege stehen. Passenderweise war im Rückspiel gegen Kirchdorf die Meisterschaft perfekt, eine Woche später sicherte man sich die „Perfect Season“ in der GFL2 Süd und holte somit den ersten Meistertitel in der 2. Bundesliga. Man wäre somit berechtigt gewesen, eine GFL-Relegation zu spielen – doch, das Schlusslicht der GFL, die Stuttgart Scorpions, zogen zurück und machten den Weg somit frei für die Spiders in die GFL. Nach fast 40 Jahren Vereinsgeschichte, spielt Straubing in der 1. Bundesliga.
Niederbayern in der Bundesliga
2022-2023
Nach dem furiosen Jahr 2021, als man allen Krisen, Pandemien und sonstigen Dramen trotzen konnte und am Ende souverän die Meisterschaft in der GFL2 holen konnte, gelang es den Spiders die Euphorie über den Winter mitzunehmen und in die GFL zu starten. Man konnte einen großartigen Kader aus Veteranen und jungen Talenten aufbauen, der in der Republik für Furore sorgen sollte, zwischenzeitlich stand man sogar auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Sensation war schon am ersten Spieltag – Auswärtssieg bei den Allgäu Comets. Erstes Heimspiel dann gegen den deutschen Meister aus Schwäbisch Hall, was knapp verloren ging. Eine Siegesserie von 5 Spielen in Folge und eine frühzeitige Qualifikation für die Play-Offs weit vor Ende der Saison.
Die Spiders begeisterten die Republik mit tollen Siegen gegen Marburg (43:17) oder in Saarbrücken (64:42) und marschierten selbstbewusst in Richtung Heimrecht für die Post-Season. Das aber in der GFL das ganz schnell in die andere Richtung geht, musste man dann zum Saisonende schmerzlich feststellen – Niederlagen gegen Kempten, München und Schwäbisch Hall bedeuteten dann den vierten Platz in der Endabrechnung und ein Viertelfinale in Potsdam. Die Royals hatten noch keine Partie verloren und waren mit einem Punkteschnitt von 52 pro Spiel, die dominierende Offensive in der GFL, zum Vergleich, die Nummer 2 in Schwäbisch Hall hatte „nur“ 42 Punkte pro Spiel.
Die von Verletzungen gebeutelte Mannschaft von Max Macek kämpfte um jeden Zentimeter, mehr als ein knapper Halbzeitrückstand sprang aber nicht mehr raus – das Abenteuer GFL war im Luftschiffhafen zu Potsdam beendet. Nach der Saison begann direkt das neue Kapitel – Head Coach Max Macek bat den Vorstand nach zwei kräftezehrenden Jahren um Vertragsauflösung, im September 2022 übernahm dann direkt CB Cantwell als Head Coach zur Vorbereitung für die Saison 2023.
Die Saison 2023 würden die Beteiligten v.a. mit einem Adjektiv bewerten – kräftezehrend. Das Ausbluten des Kaders über den Winter konnte kaum adäquat ersetzt werden, drei verschiedene Defensive Coordinator, munteres Wechselspiel auf den Import-Position und entsprechend viel Unprofessionalität sorgten für ein Jahr, worüber man froh war, einen Haken dahinter setzen zu können, obgleich einige Momente durchaus in Erinnerung bleiben werden, wie der Last-Minute-Sieg gegen die Allgäu Comets im August, der am Ende den Ligaverbleib sicherte und das vor allem aus eigener Kraft. Das jedoch der GFL-Standort Straubing auf der Landkarte angekommen war, zeigte das Testspiel gegen die Dresden Monarchs in der heimischen Arena, erstmals zu Gast in Niederbayern. Der Saisonauftakt verlief entsprechend einer sehr holprigen Vorbereitung sehr negativ, die Gegner aus Braunschweig und Berlin waren eine Nummer zu groß, ehe man mit Siegen gegen Ravensburg und in München versuchte, das Umfeld zu beruhigen, was aber natürlich auch nach einer großartigen Saison 2022 durchaus höhere Erwartungen hatte. Am Ende leistete diese Mannschaft am Ende alles, was in ihr steckte, da man trotz zum Teil bitteren Niederlagen immer ein intaktes Mannschaftsgefüge hatte und so die nötigen Punkte einfuhr, um der GFL auch 2024 erhalten zu bleiben. Nach der Saison wurde die komplette Coaching Staff ausgetauscht und eine neue Ära begann. Unter OC Sven Dorfner und DC Max Macek erreichten die Spinnen, im 40zigsten Jubiläumsjahr, den Dritten Platz. Dies war der bisherige grösste Erfolg.