00:34-Auftaktniederlage offenbart vor allem Offensiv-Schwächen
Die Gesichter waren lang, die Frustration über die Niederlage deutlich zu spüren – auch wenn man wusste, was für dein Duell vor den Spiders lag, am Ende sitz die Enttäuschung über diesen Auftakt tief: „Wir hatten uns schon mehr ausgerechnet, vor allem nach dem Auftakt der Partie, zur Pause stand es ja nur 00:13, was im Football ja bekanntlich nichts darstellt. Aber wenn du zu Hause keine Punkte aufs Scoreboard bekommst, dann verlierst du so ein Spiel dann auch verdient!“, so Sportchef Oliver Helml.
Und damit ist die Moral der Geschichte bereits erzählt – die so gebeutelte Defensive der Spiders, die in der Vorbereitung eine Achterbahn erlebte, mit verschiedenen Coaches, verschiedenen Systemen, spielte eine sensationelle Party, bot der hochkarätigen Offensive mehr als nur Paroli und hätte dafür gesorgt, dass man als Offensive seine Chance nutzen könnte, um die Partie doch noch einmal spannend machen zu können. Gekrönt wurde diese Leistung von einer Interception von Neuzugang Chris McCoy in der Endzone, alles Dinge, die die Offense nutzen hätte können, um ins Spiel zu finden. Doch es hat nicht sollen sein.
Ein vielversprechender Auftakt, als man den Ball bewegte, aber aufgrund kleiner Abstimmungsfehler noch scheiterte, ließ die Stimmung positiv auf die nachfolgenden Drives, aber es sollte nicht sein. In der Folge brachten die Spiders faktisch nichts aufs Parkett, viele 3 and Outs und nur wenig Raumgewinn, einzig Sven Dorfner sorgte mit weiten Punts dafür, dass die Defense zumindest viel Feld zum Verteidigen hatte, denn viel Pause blieb der Defensive nicht an diesem Samstagabend. Erst kurz vor der Pause schien der Knoten geplatzt, ein sehr guter Drive endete jedoch leider erneut ohne Punkte, da man sich durch Strafen und Fehler das Leben selbst schwer machte.
Die Hoffnung jedoch lebte, wurde aber sehr schnell wieder im Keim erstickt – Braunschweig, in Ballbesitz nach der Pause, legte einen langen und sauberen Drive hin, der das Ergebnis auf 00:20 stellte. Die Antwort der Spiders-Offense blieb aus, mehrere 3 and Outs und keine Gefahr, einzig die Chance auf ein Bigplay, die möglicherweise nochmals Energien loslassen hätte können, aber auch hier wurde der Ball fallen gelassen und die Möglichkeit verpuffte. Die Lions nutzten die schwindenden Kräfte der Spiders aus, markierten noch einen Offensiv-Touchdown und nach einem Punt tief aus der eigenen Spielhälfte, gelang den Braunschweiger Special Teams hier noch der Endstand zum 00:34.
Der Offensive der Spinnen gelang zwar im letzten Drive nochmals Bewegung in den Ball zu bekommen, aber mit wenigen Sekunden auf der Uhr führte der Weg nicht mehr in die Endzone. Entsprechend groß ist die Enttäuschung: „ Wir müssen vor allem in der Offensive die kommenden zwei Wochen sehr viel arbeiten. Film schauen, Abstimmungen verbessern und insgesamt besser auftreten. Die Defensive hat heute einen großartigen Job gemacht, wir konnten leider nichts davon ausnutzen. Wir müssen die Fehler analysieren und wollen in Berlin deutlich anders auftreten. Wir haben lange Zeit eine Chance gehabt, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen, haben sie aber nie ergreifen können. Daran müssen wir jetzt arbeiten und den Blick nach vorn richten!“, so Head Coach CB Cantwell.
Die Spiders haben jetzt das kommenden Wochenende frei, bevor es zum zweiten Interconference Spiel nach Berlin geht.