Es ist ein klares Ziel, dass man bei den Spiders wieder aufbauen möchte – junger, talentierter und vor allem deutscher Kader mit Spielern aus der Region, gepaart mit erfahrenen Haudegen und ausgesuchten Importspielern, die eine bunte, gesunde und hungrige Mischung darstellen. Das Coaching Gespann hat genau das auch bei der Vorstellung verlauten lassen, die Taten folgen jetzt auf dem Fuß. Der Plan sind keine Bekenntnisse, sondern Fakten – das Quarterback-Gespann zur neuen Saison ist deutsch und damit stellen wir den ersten Neuzugang für die Saison 2024 vor, Luis Wittmann, Quarterback, wechselt nach Niederbayern.
Das 21-jährige Quarterback hat trotz seines jungen Alters bereits eine ordentliche Vita vorzuweisen – seit 2014 ist er im bayerischen Football aktiv, hat quasi alle Jugendabteilungen durchlaufen und früh deutlich gemacht, auf welchem Level er performen kann, war er u.a. in allen drei möglichen Jahren ein Teil der „Bavarian Warriors“, der bayerischen Jugendauswahl und konnte dort regelmäßig auf Bundeseben abliefern, Highlight in diesen Jahren war die Vizemeisterschaft 2019.
Mit dem Wechsel zu den Herren schrieb er dann seine eigene Erfolgsgeschichte – er wurde direkt zum Starter im „Neuaufbau“ der Ingolstadt Dukes, die nach dem Absturz in die Regionalliga neu angegriffen haben und dem Nachwuchs-Talent auf der wichtigsten offensiven Position die Chance gegeben haben und das zurecht, die Zahlen in den Spielzeiten 2021 & 2022 machen das sehr schnell deutlich: 16-0, zweimal Perfect Season in der Regionalliga und dann der GFL2, damit verbunden jeweils die Aufstiege (2021 besiegte man in der Relegation souverän Gießen & Pforzheim, für die GFL war dies nicht mehr notwendig, Frankfurt trat nicht an). In der GFL2-Saison war Luis die #4 unter den Quarterbacks sowohl aus dem Süden und dem Norden, von der Effizienz sogar die Nummer 1.
Trotz seiner Erfolge, entschieden sich die Ingolstadt Dukes, einen US-Quarterback zu holen, der auch den Gros der Spielzeit auf dem Feld war für die Oberbayern. Wittmann war zwar neunmal aufgestellt, am Ende durfte er aber nur nur sehr wenig spielen, es standen insgesamt nur 16 Passversuche auf dem Tableau, jedoch ein Touchdown.
Nun folgt also der Wechsel zu den Spiders: „Der Wechsel nach Straubing hat vielfältige Gründe – auf der einen Seite freue ich mich nach 10 gespielten Jahren in Ingolstadt auf eine neue sportliche Herausforderung. Ein weiterer großer Faktor war die Rückkehr von Max Macek, ein alter Weggefährte, mit dem ich bereits jahrelang zusammengearbeitet und erfolgreich war. Und nicht zuletzt kennt man natürlich in Straubing viele Gesichter, aufgrund der gemeinsamen Geschichte im Nachwuchs und bei den Warriors. Es ist wie eine kleine Wiederzusammenführung und darauf freue ich mich!“, so Wittmann am Rande seiner Vorstellung.
Was darf man nun von der Saison 2024 erwarten? Nach wie vor wird die deutsche und europäische Football-Welt durcheinander gewürfelt, nicht zuletzt durch Spielerwechsel unter den Ligen, Mannschaftsrückzüge oder sonstigen Nebengeräuschen. Und genau da, so Wittmann, liegt auch die Crux: „Man kann aktuell mitnichten sagen, wer die Top-4 der kommenden Saison sind, das ist zum jetzigen Zeitpunkt unglaublich schwer. Die GFL ist so unvorhersehbar und am Ende des Tages ist eigentlich jeder Gameday offen, das hat man vor allem vergangene Saison gesehen, Allgäu verliert in Straubing, während wir mit Ingolstadt zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend in Marburg verlieren. Man muss seine Hausaufgaben bestmöglich erledigen und sich keine Fehler oder Ausrutscher erlauben, denn die Liga ist allgemein sehr stark und wird sicherlich auch wieder mit tollen Spielern besetzt sein. Letztendlich erwarte ich aber die absoluten Spitzenmannschaften, die seit Jahren dort oben stehen, auch im kommenden Jahr im Titel-Mix!“
Im Lager der Spinnen will man wieder zurück nach oben, die Top-4 anvisieren und wieder diesen erfrischenden und herrlichen Football der Vorjahre in den Spiderdome bringen, ohne eben dabei das „eigentliche“ Ziele – Nachwuchsförderung – nicht aus den Augen zu verlieren: „Wir haben gerade die Situation mit Alexander Biebl nicht gut gelöst. Er war im Frühjahr in Lissabon, hat dort als Import-Quarterback die Liga gerockt, war Kapitän, einer der besten Spieler der Liga. Als er zurückkam, wurde er wieder zur Allzweckwaffe, aber auf der QB-Position nicht weiter gefördert und musste dann gegen die Besten der Besten ins kalte Wasser und sollte dann das Schiff aus dem Sturm segeln, in das uns sein Vorgänger gebracht hat. Auch wir lernen aus unseren Fehlern und agieren hier nun anders!“, so Karl-Heinz Zobundija. Ein deutsches Quarterback-Gespann, dass mit einer neuen Coaching-Staff zusammen arbeiten und sich natürlich auch die Starts erarbeiten will – Konkurrenzkampf belebt das Training: „Am Ende ist American Football der ultimative Mannschaftssport, ich will der beste Teamkollege sein und der Mannschaft auf alle Arten und Weisen weiterhelfen. Es geht immer nur gemeinsam und ich freue mich auf das, was kommen wird!“, so Wittmann.
Neben den beiden GFL-Quarterbacks arbeitet der aktuelle Spielmacher von SRS2 – Marcel Szalkowski – in der Vorbereitung aktiv mit, zum Einen für die eigene Förderung, zum Anderen, um natürlich auch bereit zu sein, für den Worst Case: „Es geht im Sport immer schnell – von heute auf morgen könntest du einen Back-Up gebrauchen. Das ist dann sogar in der NFL auch mal soweit, dass der 4. Quarterback auf einem Starter ist, was wir natürlich alles nicht hoffen wollen, aber man muss vorbereitet sein. Ingolstadt z.B. ist am Ende dann auch ohne gelernten Spielmacher zu einem Play-Off-Spiel gereist. Das ist unsere Aufgabe, dass zu verhindern und für die Mannschaft hier Vorkehrungen zu treffen. Mit Marcel haben wir hierzu einen top Charakter, der alle Jugendabteilungen in Straubing durchlaufen hat und in der vergangenen Saison auch schon GFL-Luft schnuppern konnte!“, so Zobundja.
Spiders-Nation – es geht los, bleibt dabei, wir haben für die nächsten Wochen noch einige Schmankerl für euch vorbereitet. Neue Gesichter, aber vor allem Spieler, die das Trikot der Spiders schon mal getragen haben. Bleibt gespannt!