Während in der GFL der Kampf um das nackte Überleben jetzt so richtig beginnt (oder am Wochenende schon wieder zu Ende sein kann), um die Relegation zu vermeiden, will man natürlich eine Etage tiefer das Gegenteil erreichen und genau diese Berechtigung zu erhalten, die Relegation zu spielen, um sich den begehrten GFL-Platz für 2024 zu sichern. Der Frontrunner dafür hat alle Karten selbst in der Hand – die Kirchdorf Wildcats lechzen nach der Rückkehr ins Oberhaus und haben das, zumindest auf dem Papier, einfachste Restprogramm, denn was schon klar ist – zwei von drei abschließenden Spielen, werden sie gegen zwei Absteiger bestreiten, der dritte Gegner hat dann die Klasse auch nur gerade so sichern können, denn Bad Homburg und Frankfurt kämpfen am kommenden Wochenende um das letzte Ticket für die GFL2, während Stuttgart bereits feststeht als Absteiger in die Regionalliga.
So wollen wir auch einsteigen – die Stuttgart Scorpions sind innerhalb von drei Spielzeiten von der GFL in die Regionalliga abgestiegen. In der Vorsaison konnten sie sich noch mit Siegen über die Absteiger Wiesbaden und Frankfurt Pirates retten, dieses Jahr hat es nicht sein sollen. Hatte man zu Beginn der Saison noch gute Ansätze erkennen können, so wurde es im Laufe des Jahres immer Schlimmer, u.a. verlor man zu Hause mit 12:68 gegen Tabellenführer Kirchdorf, in der Folge gab es weiterhin keine Punkte, sodass man auch zwei Spieltage vor Schluss nichts mehr an dieser Situation ändern kann, der Abstieg ist besiegelt. Es ist diesem traditionsreichen Verein zu wünschen, dass er die Kurve bekommt, ansonsten sieht es düster in der württembergischen Landeshauptstadt aus, denn erstmals überhaupt in der 40-jährigen Vereinsgeschichte, sind die Scorpions weder erst- noch zweitklassig.
Wie bereits erwähnt, kämpfen am kommenden Wochenende zwei alte Bekannte ums Überleben – die Frankfurt Universe, die im letzten Jahr sieglos aus der GFL abgestiegen sind, wollen jetzt die komplette Durchreiche verhindern und müssen dafür gegen die Bad Homburg Sentinels gewinnen. Die Sentinels – ein alter Bekannter aus der GFL2-Aufstiegssaison 2021 der Spiders – starteten nach dem überragenden Jahr 2022, als man als Dritter der GFL2 Süd abschloss, mit ganz anderen Ambitionen in die Saison, aber frühe Verletzungen und Trainerabgänge sorgten für eine Talfahrt, die man nicht stoppen konnte. Ein Sieg in der Main-Metropole würde sie jedoch einen enormen Schritt Richtung Klassenerhalt bringen, denn der direkte Vergleich wäre somit gegen Universe gewonnen und Frankfurt muss am letzten Spieltag noch nach Kirchdorf.
Und genau da gehen wir jetzt auch wieder hin – die Wildcats streben nun das dritte Jahr in Folge die Aufstiegs-Relegation an, 2021 scheiterte man eben an den Spiders, in der Saison 2022 scheiterte man an den Ingolstadt Dukes. Nun hat man alles selbst in der Hand, alle vermeintlichen Spitzenspiele gewonnen und „nur“ am zweiten Spieltag ein wenig gestrauchelt gegen Pforzheim, wie eingangs erwähnt wartet nun Tabellenplatz 6, 7 und 8 für den Saisonabschluss.
Und genau auf die Sicherheit und einem damit verbundenen Patzer warten die Verfolger der Niederbayern – die aber ihre Hausaufgaben selbst noch erledigen müssen und vor allem hat Kirchdorf gegen alle drei Verfolger den direkten Vergleich in der Tasche, d.h. Kirchdorf müsste nicht nur einmal, sondern zweimal patzen, damit die Fursty Razorbacks, Regensburg Phoenix oder vielleicht sogar die Pforzheim Wilddogs noch vorbeiziehen können. Die Crux – alle drei Verfolger spielen nochmals gegeneinander und werden sich Punkte wegnehmen. Die Wildcats haben es selbst in der Hand, die Relegation zu sichern – und das kann man, von unten nach oben. 2017 gelang der überraschende Sieg gegen die Saarland Hurricanes, 2019 dann die bittere Niederlage als Letzter der GFL gegen die Ravensburg Razorbacks.