Die Erleichterung war allen ins Gesicht geschrieben – in einem wahren Herzschlagfinale hielt die Defensive der Spiders den Sieg fest, mit einem letzten Stop an der 2-Yard-Linie. Der Kirchdorfer Wide Receiver versuchte zwar noch den finalen Kampf für einen Touchdown, aber die Defensive, die so gescholten wurde nach der Partie gegen Kempten, ließ es nicht mehr zu – die Dämme brachen, die Mannschaft & ca. 100 mitgereisten Fans ließen ihrer Freude freien Lauf.
Es war ein Spiegelbild der Vorwoche in Kirchdorf – die Spinnen kamen erneut aus der Kabine wie die Feuerwehr, erzielten direkt die 00:07-Führung, nur um im direkten Gegenzug den Ausgleich zu kassieren. Doch in dieser Woche sollte es anders laufen – die Defensive deutlich gesteigert zur Vorwoche, schien durch den Ausgleich völlig losgelöst und zwang die Wildcats-Offensive zu Fehler über Fehler und so waren es zwei schnelle Ballverluste in der Hälfte der Wildkatzen, die die Offensive sofort in Punkte ummünzen konnte – zwei Turnover, zwei Touchdowns und die Pausenführung von 7:21 stand auf dem Scoreboard.
Die Hoffnung war nun, das Team könnte nun losgelöst agieren, doch es stellte sich das gleiche Bild ein wie schon die ganze Saison – es wollen einfach keine vier Viertel gelingen, man marschierte in der Offensive zwar und wirkte in Kontrolle, aber viele individuelle Fehler und sich ergebene Chancen wurden erneut verschenkt und so blieb Kirchdorf immer noch im Spiel und erzielte den einzigen Touchdown der zweiten Hälfte, markierten noch eine 2-Point-Conversion was bedeutet hätte, ein Touchdown mit Extrapunkt hätte den Sieg für Kirchdorf bedeutet – doch dann kam der bereits angesprochene Stop an der 2-Yard-Linie und der damit verbundene Entstand von 15:21: „Wir haben als Team weite Strecken eine tolle Partie abgeliefert, leider uns in der Offensive immer wieder das Leben schwer gemacht. Unsere Defensive war heute aber wieder überragend, sie haben uns das Ding heute geholt!“, so Offense Coordinator Sven Dorfner.
Die Play-Off-Chancen sind nicht nur durch den Sieg wieder deutlich gestiegen, sondern auch durch eine bittere Nachricht aus der Bundeshauptstadt – die Berlin Adler haben die GFL vergangenen Freitag informiert, dass man sich aus dem Spielbetrieb zurückzieht. Daher hat die Liga entschieden, alle Spiele der Adler für die Gegner zu werten – somit haben die Spiders zwei Punkte mehr auf dem Konto & ist wieder zurück im Rechenspiel der Süd Play-Offs.
Da die Allgäu Comets in Dresden eine weitere empfindliche Niederlage (21:69) hinnehmen mussten, rutschen die Spiders zurück auf Platz 3. Gewinnt man nun den Saisonabschluss am Samstag gegen die Saarland Hurricanes – deren Saison auf jeden Fall nach dem Spiel in Straubing beendet ist – ist dieser Platz in jedem Fall gesichert und schielt nachmittags aber noch nach München. Dort treffen die Ravensburg Razorbacks auf die Munich Cowboys. Die Cowboys sind wieder voll im Rennen, da auch sie einen Sieg geschenkt bekommen haben, durch den Rückzug der Adler und gewinnt München diese Partie, haben die Spiders die Riesenchance auf Platz 2 und damit Heimrecht, während Ravensburg auf Platz 4 stürzen würde.
Man erkennt schnell – der kommende Samstag ist voller Dramatik für das Play-Off Rennen, denn für so manches Team könnte eine aktuell überragende Saison eine bittere Wendung nehmen. Gerade das Spiel in München hat einen ganz pikanten Stellenwert – am letzten Spieltag der GFL Süd waren auch die Razorbacks in München zu Gast, verloren die Partie & wären eigentlich abgestiegen. Was ein Jahr für einen Unterschied machen kann. Der größte Verliere könnte am Ende Kempten sein – die Comets spielen erst am Sonntag & je nach Ausgang der Partien, geht es entweder um die Play-Offs oder um Blech.
Einen kurzen Blick zum Abschluss wollen wir in die GFL2 richten, denn dort entscheidet sich am Samstag auch, wer in der kommenden Saison ein neuer Gegner werden wird für die Spiders. Was bereits feststeht – der Aufsteiger wird erstmals in der GFL spielen und es sind sowohl als auch alte Bekannte der Spiders. In Pforzheim empfangen die Wild Dogs die Montabaur Fighting Farmers, der Sieger ist faktisch Meister & steigt in die GFL Süd auf, Montabaur gewann das Hinspiel mit drei Punkten Unterschied, sprich Pforzheim benötigt vier Punkte Unterschied, um die Farmers von Platz eins zu stürzen.