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Die Saison 2023 ist Geschichte – der Überblick zur GFL Saison

Back-To-Back Nordmeisterschaft für Potsdam - Allgäu Comets mit zweiten GFL-Play-Off Heimspiel seit 2015

Die GFL Regular Season ist offiziell beendet – mit dem Schlusspfiff der Partie Mercenaries vs. Spiders hat auch die letzte reguläre Partie ihr Ende gefunden. Über die Saison der Spiders haben wir bereits berichtet, eine vollständige und umfassende Saisonzusammenfassung folgt in den nächsten Wochen. Auch wenn es am Ende nicht so positiv zu Ende gebracht werden konnte, überwiegt die Freude über das Erreichen des Klassenerhaltes und man merkt, je weiter das Saisonende wegzieht, umso zufriedener wird man. Es war unterm Strich nicht mehr zu holen.

Unser Blick geht zu den restlichen Teams – wir fangen an mit den ifm Ravensburg Razorbacks. Die Oberschwaben belegen in der Abschlusstabelle der GFL Süd den letzten Tabellenplatz, müssten somit in die Relegation zur GFL2. Konjunktiv deshalb, weil eine Pressemitteilung vermeldete, dass die Ravensburger bei einem Nicht-Erreichen des direkten Klassenerhaltes, auf die Relegation verzichten würden und direkt in die GFL2 gehen. Eine offizielle Bestätigung dazu ist bisher jedoch nicht erfolgt. Der Gegner wäre in dieser Relegation – wie bereits angekündigt – der Meister der GFL2 Süd, die Kirchdorf Wildcats. Die Niederbayern sicherten sich den Titel mit einer Perfect Season und schielen sehr stark an den Bodensee, wie es dort weitergeht.

Die Munich Cowboys haben sich entsprechende den Klassenerhalt am letzten Spieltag gesichert, dort erwartet die Fans und Mannschaft jedoch auch ein großer Umbruch – Head Coach Nadine Nurasyid, die 2017 & 2018 bereits sehr erfolgreich in Straubing arbeitete – hat ihren Vertrag nicht verlängert, ebenso wie Offensive Coordinator – und Straubings ehemaliger Quarterback – Justin Sottilaire. Damit stehen die Cowboys komplett ohne Coaching Crew da, es wird spannend, wie die Zukunft sich in der Landeshauptstadt entwickelt. Die Marburg Mercenaries sind das dritte Team im Bunde, dass sich den Klassenerhalt gesichert hat.

Wiederaufsteiger Ingolstadt Dukes hat das gleiche Kunststück vollbracht, wie die Spiders in der Vorsaison – Aufstieg und die direkte Qualifikation für die GFL Play-Offs. Als Viertplatzierter müssen sich allerdings zum besten Team der Hauptrunde, nicht nur Nord, sondern allgemein – die Potsdam Royals. Die Spiders können ein Lied von der Potsdamer Power singen, das gleiche Schicksal ereilte die Spiders auch im Vorjahr, wobei man sagen kann – diese Potsdamer Mannschaft ist nochmals eine Schippe stärker, wie das Team im Vorjahr. 599 Punkte hat die Offensive erzielt, das sind über 100 Punkte mehr wie die zweitbeste Offensive in Deutschland, bei der gleichen Anzahl von Spielen. Das ist schon eine Hausnummer. Die Dukes brauchen den Football-Gott auf ihrer Seite, um eine Chance auf das Halbfinale zu haben.

Den dritten Platz – und damit zurück in den Play-Offs – haben sich die Saarland Hurricanes geschnappt. Nach einem Jahr, geplagt voller Verletzungen und dem Nicht-Erreichen der Post Season, qualifizierten sich die Saarländer souverän, am Ende fehlte das Quäntchen Glück, um Heimvorteil zu Erreichen. Nun müssen sie als Dritter – erneut – zu den Dresden Monarchs. Diese Partie gab es in der regulären Saison schon mal, mit klarem Ende für die Monarchs. Allerdings hat sich auf beiden Seiten dann die Saison gedreht und man spekuliert durchaus damit, dass die Hurricanes gute Chancen haben, mit dem Dresdnern mitzuspielen.

Der Vizemeister des Südens empfängt den Rekordmeister – auch hier gab es das Duell bereits in der regulären Saison, als die Kemptner nach der bitteren Niederlage in Straubing, die ihnen am Ende des Tages die Meisterschaft gekostet hat, in Niedersachsen eine heftige 14:42-Niederlage einstecken müssten. Die Turntables haben sich zwar insofern gedreht, dass Braunschweig nun die Anreise nach Bayern hat, aber es bleibt abzuwarten, ob die Comets das Ruder nochmals derart rumreißen können, damit sie erneut die Lions im Viertelfinale schlugen. Für die Comets ist es in jedem Fall das zweite Play-Off Heimspiel nach 2015, damals besiegte man zu Hause die Kiel Baltic Hurricanes, ehe im Halbfinale Schluss war – gegen die New Yorker Lions.

Der Südmeister, der diesmal deutlich mehr zittern musste als viele Jahre zuvor, empfängt den verletzungsgeplagten Tabellenvierten des Nordens – die Berlin Rebels. Ob es zu einer spannenden Begegnung wird, liegt vor allem daran, wie die Rebels ihr Lazarett auflösen können, u.a. fehlt ihr Starting Quarterback Kaegi, das merkte man in den vergangenen Partien schon gewaltig. Und nicht wenige sprechen vom besten Quarterback dieser Saison. Im Gegensatz zu vielen der Vorjahren versprechen die Partien sehr viel Spannung.

Im Norden hat es am Ende für die Kiel Baltic Hurricanes, Paderborn Dolphins und Berlin Adler nicht für die Play-Offs gereicht. Für die Adler kommen jetzt auch spannende Zeiten, denn Head Coach Shuan Fatah hat seinen Rücktritt erklärt, es wird spannend wohin es ihn zieht, aktuell sind einige Vakanzen u.a. in Tirol, wo Fatah zurück nach Berlin ging oder auch z.B. bei den Munich Ravens in der ELF, viele Gerüchte kochen bereits um den deutschen Erfolgs-Coach. Paderborn hat als Aufsteiger im Norden den rauen Wind der Top-Teams spüren müssen und fand sich nach anfänglicher Euphorie und sensationellen Ergebnissen ganz schnell im Tabellenkeller wieder. Da es aber im Norden keinen Absteiger gibt in 2023 durch den Rückzug der Cologne Crocodiles, war das auch nicht weiter problematisch. Die Westfalen hatten vor allem in der Offensive enorme Probleme und waren mit 184 erzielten Punkten auch die schwächste Offensive der gesamten GFL. Auf dem „letzten“ Platz im Norden stehen die Kiel Baltic Hurricanes – die Norddeutschen hatten eine fürchterliche Saison, bekamen keinerlei PS auf die Straße und konnten ihren einzigen Saisonsieg gegen die Ravensburg Razorbacks erzielen.

Es riecht nach Umbruch beim deutschen Meister von 2010, denn seit der Saison 2019 gab es insgesamt nur 7 Siege aus 34 Partien, der Abstieg wurde eigentlich nur deswegen verhindert, weil immer ein Team noch schwächer war als die Holsteiner – davon zweimal die Düsseldorf Panther. Wie bereits erwähnt, durch den Rückzug der Cologne Crocodiles liegen die Kieler zwar auf dem letzten Platz, aber eben nicht auf dem „Relegationsplatz“. Die Hildesheim Invaders – Meister der GFL2 Nord – steigen „kampflos“ in die GFL auf.

Am kommenden Wochenende ist Pause für die Play-Off Mannschaften, ehe es dann ab dem 23.09 um alles geht, das Ganze mündet dann am 14. Oktober mit dem GFL Bowl im Stadion an der Hafenstraße in Essen. Wir halten euch weiterhin auf dem Laufenden.