Es ist die Storyline des Jahres für die Straubing Spiders – lange Zeit gestaltet man die Partie offen, erarbeitet sich echte Chancen auf Punkte und Siege, am Ende verschenkt man es selbst. Beim Stand von 7:21 stand man vor der gegnerischen Endzone, genug Zeit auf der Uhr für einen möglichen Ausgleich, da vor allem die Defensive der Spinnen erneut eine grandiose Partie aufs Parkett brachte, doch beim dritten Versuch fand Quarterback Chris Robison nicht sein Ziel Isiah Amaechi, sondern Samuel Wegner – der leider Linebacker für die Schwäbisch Hall Unicorns spielt, was die Partie damit endgültig entschied, der zusätzliche Touchdown der Unicorns sorgte für einen zu hohen Endstand, mehr aber auch nicht mehr.
Deswegen resümierte der Coach auch folgerichtig – wieder einmal viel investiert, ohne dass am Ende wirklich was Zählbares rausgesprungen ist: „Wir haben wieder alles auf dem Feld gelassen, haben den Hallern die Stirn geboten und du hast gemerkt, dass vor Ort nicht damit gerechnet wurde, wie wir aufgetreten sind. Wir haben nichts geschenkt, sondern haben alles in die Waagschale geworfen. Leider machen wir uns das Leben immer und immer wieder selbst schwer – Strafen, fallengelassene Bälle oder Ballverluste in den ungünstigsten Momenten. Das darfst du dir gegen keine Top-Mannschaft in der GFL erlauben und hat uns heute sicherlich Punkte gekostet!“, so Head Coach CB Cantwell.
Das große Problem der Spiders Offensive in dieser Saison ist das Finish – man bewegt den Ball, spielt variabel auch den stärksten Gegner, man verpasst es jedoch immer wieder, daraus Punkte zu erzielen, erneut scheiterte man zweimal in der Redzone, mehrere First Downs hat man sich durch ärgerliche Strafen selbst gestohlen. Als nach dem 00:14-Rückstand dann Chris Robison kurz vor der Pause einen der Young Guns – Simon Gendrisch – für 16 Yards in der Endzone bediente, dachte man schon, dass hier eine Möglichkeit besteht wie noch nie, doch die angesprochenen eigenen Fehler machten eine Aufholjagd unmöglich, auch wenn die Defensive ihrerseits wieder zwei Turnover forcierte, ein Fumble an der 1-Yard-Linie von Stefan Fischer gesichert und eine Interception von Philipp Biebl unterstrichen einmal mehr eine sehr gute Defense-Leistung.
Auch wenn der Head Coach erneut haderte, gilt der Ausblick schon wieder auf die letzte Partie vor der Sommerpause – Derby Nummer zwei, diesmal gegen Ingolstadt und endlich wieder ein Heimspiel: „Die vielen verpassten Chancen ärgern uns natürlich, das war auf diesem gesamtem Roadtrip so. Ein Funken hier, ein Funken da und wir hätten mindestens zwei Punkte mehr gesammelt, egal ob das jetzt in Schwäbisch Hall oder Saarbrücken gewesen wäre. Fakt ist jedoch auch – wir sind hier sehr nah dran und wollen dadurch auch den Kopf nicht in den Sand stecken, vor allem durch unser Restprogramm und 4 Heimspielen!“
Durch die alljährliche Platzsperre im SpiderDome musste das GFL-Team faktisch nur auswärts ran und kann jetzt das Feld durch die ganzen Heimspiele von hinten aufrollen und genau das ist das Ziel, um den Anschluss nach oben zu halten – direkt am Samstag, wenn die Ingolstadt Dukes zu Gast sind in Straubing.