Die Uhr zeigt noch 2:35 Minuten zu spielen, die Spiders führen mit 18:14 , ein gelungener Überraschungsspielzug mit Punt von Christopher Robison sorgte dafür, dass die Razorbacks an der eigenen 3-Yard-Linie starten mussten. Alles war vorbereitet, dass man diese Partie über die Zeit bringen könnte – 30 Sekunden und 97 Yards später waren die ifm Razorbacks mit 18:20 in Führung und der Spiderdome in Schockstarre geschickt. Der dänische Quarterback der Oberschwaben fand seinen Top-Receiver Michael Mayer, der allen entwischte und markierte so den Stich ins Spiders-Herz. Das hätte gepasst zum bisherigen Saisonverlauf der Spinnen, viele Sachen richtig und gut gemacht, am Ende aber in den entscheidenden Momenten es nicht aufs Tableau gebracht – doch die Mannschaft, die so gescholten wurde in den vergangen Tagen von außen, zeigte eine Reaktion, die besser nicht hätte sein können.
Von der eigenen 25-Yard Linie marschierte die Offensive der Spinnen souverän über das Feld, man erkannte das Selbstvertrauen, dass sich die Angriffsreihe geholt hat in dieser Partie und den Schlusspunkt setzte dann ein toller Pass in die Tiefe von Robison auf Johannes Listl – das Straubinger Eigengewächs markierte die erneute Führung für Straubing zum 25:20 (PAT Sven Dorfner), die die Defensive auch halten sollte, als der letzte tiefe Ball mit auslaufender Uhr in die Endzone der Spiders flog, aber von der Defensive der Spinnen abgewehrt werden konnte.
Der Auftakt lief nach Maß für die Spinnen, zuerst in Ballbesitz marschierte die Mannschaft, vor allem durch starkes Laufspiel, über das Feld, die Ravensburger fanden keinerlei Mittel und so setzte Kamal Cass dann den Schlusspunkt und konnte endlich seine ersten Punkte im Spiders-Dress markieren. Überhaupt war es das Laufspiel, das nicht in den Griff zu bekommen war für die Schwaben, erneut war es Kamal Cass, der die zwischenzeitliche 06:07-Führung wieder richtigstellen konnte, die versuchte 2-Point-Conversion misslang, so stand es zur Halbzeit 12:07 für die Spiders.
Nach der Pause gingen die Razorbacks wieder in Front mit 12:14, ehe es dann wieder das Laufspiel war, diesmal aber Rookie Fabien Esterl, der seinen ersten GFL-Touchdown erzielen konnte zum 18:14, da man erneut eine 2-Point-Conversion versuchte, erneut jedoch scheiterte. So war alles bereitet für den finalen Akt, der zum Herzschlagfinale werden sollte: „Wir haben eine super Partie abgeliefert, waren offensiv sehr gut unterwegs, haben uns jedoch zwei Drives durch eigene Fehler und Strafen kaputt gemacht, daran gilt es noch zu arbeiten, denn das hätte uns dann in der Summe noch das Spiel kosten können. Wie die Mannschaft jedoch nach der späten Führung von Ravensburg reagiert hat, war schlichtweg phänomenal!“, so Head Coach CB Cantwell, der endlich seinen ersten Sieg feiern konnte.
Für die Spiders ist dieser Sieg eminent wichtig – nicht nur für die Tabelle, wo es nun endlich die ersten Habenpunkte gegeben hat, sondern vor allem auch für die Ruhe und das Selbstvertrauen: „Dieser Sieg bringt uns vor allem Ruhe, um weiterzuarbeiten. Die Mannschaft hatte gewisse Unsicherheiten, die hat man auch gespürt, denn der Druck war immens auf uns alle, nach den beiden Auftaktniederlagen. Wir haben offensiv heute drei Schritte nach vorn gemacht, haben die richtigen Schlüsse gezogen und den Gameplan gut durchziehen können, selbst mit dem 2-Minute-Drill zum Ende des Spiels hatte ich nicht die Sorge, die Mannschaft würde unruhig werden. Das tut uns allen sehr gut!“, so CB Cantwell.
Für die Spinnen geht’s nun Schlag auf Schlag weiter – am Samstag reist man ins Saarland.